Erkenntnisse klassischer Reitmeister

Charles de Kunffy:

Reitlehre und Reitkunst beruhen auf einer tiefen Beziehung zwischen Mensch und Tier und stellen an beide hohe charakterliche Anforderungen.

Der wichtigste Körperteil des Pferdes ist nicht der Kopf, sondern die Hinterhand. Die Haltung des Genicks hängt davon ab, wie weit das Pferd mit der Hinterhand Gewicht aufnehmen und diese biegen kann.

Geschwindigkeit ist der Feind der Schubkraft. Schubkraft zeigt sich in einer verstärkten Biegung der Gelenke der Hinterbeine, durch einen verlangsamten, jedoch energischen Bewegungsablauf.


La Gue´rinie´re 1688-1751:

Das Schulterherein bereitet das Pferd auf die Hankenbiegung vor und fördert die Geschmeidigkeit aller Bewegungen, sowie die Längsbiegung des ganzen Körpers.

„Descente de Main“ das Einstellen der Zügelhilfen bei einem ausgebildeten Pferd (z.B. in der Piaffe) als Bewährungsprobe.

„Das Wissen um die wahre Natur der Pferde ist die erste Grundlage der Reitkunst und jeder Reiter muss daraus sein Hauptfach machen.“


Persönliche Freude und Erkenntnisse:

Für mich ist der Schlüssel für eine gute Dressurarbeit der Schritt und die Rückentätigkeit in Anlehnung an die „Skala der Ausbildung“, auch und gerade im Grand Prix. Daran kann ich sofort erkennen, erfühlen, ob das Pferd physiologisch und psychologisch in Balance ist.

Hat man die Möglichkeit ein Pferd über Jahre aufzubauen, ist es eine wunderbare Sache in den Grand Prix Bereich vorzustoßen. Die Grand Prix Lektionen setzen der vorangegangenen guten Arbeit die Krone auf. Sie entwickeln das Pferd nochmals ganz enorm auf eine andere Ebene in Punkto Athletik, Persönlichkeit und der Kunst des Reitens.

Alle, die die Arbeit mit dem Pferd, dieses schöner machen lieben, möchte ich ermutigen größer zu denken. Eine gute A-Dressur ist toll, das müsste eigentlich das Mindestziel jedes Reiters sein, doch es gibt mehr. Ambitionen, Liebe zum Pferd und ein guter Trainer schaffen Gebietserweiterung.